Hohe Baukosten: Wie entwickeln sich die Baupreise in 2022?

Bereits 2021 litt die Immobilienbranche unter steigenden Baupreisen. Ende des Jahres sind die Baupreise in Deutschland so stark gestiegen, wie seit 1970 nicht mehr. Der Kostensprung traf vor allem Hausbauer und Sanierer. Wie geht es im Jahr 2022 weiter? Gibt es Entwarnung oder werden sich die Kosten weiter nach oben entwickeln?

Rohstoffpreise ungebrochen hoch

Der starke Anstieg der Baupreise wird sich nach Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) auch in diesem Jahr weiter fortsetzen. So dürfte der andauernde Materialmangel auch 2022 für hohe Baupreise sorgen.

Bei Holz und Beton gab es aufgrund von Engpässen Ende 2021 Preissteigerungen von 15 bis 20 Prozent. Auch weitere Rohstoffe waren von Engpässen und damit einhergehenden Preissteigerungen betroffen.

Im Jahr 2022 kommen noch weitere Einflussfaktoren dazu. So verteuern höhere Energiekosten die Stahlproduktion. Gestiegene Kosten für Benzin und Diesel beeinflussen die Transportkosten für Beton. Die Anhebungen des gesetzlichen Mindestlohns als auch von Branchenmindestlöhnen werden die Kosten ebenfalls weiter unter Druck setzen.

Experten erwarten Anstieg der Bauzinsen

Auch die langjährig niedrigen Bauzinsen zeigen einen Aufwärtstrend – zwar in einem langsamen Tempo, dafür aber kontinuierlich.

Anders als etwa in den USA oder in Großbritannien, wo die jeweiligen Zentralbanken bereits Leitzinssteigerungen durchgeführt oder ins Auge gefasst haben, zeigt sich die Europäische Zentralbank bisher noch unbeeindruckt und hält an ihrer Nullzinspolitik fest.

Baufinanzierungsexperten vieler deutscher Banken rechnen allerdings bereits in diesem Jahr mit steigenden Zinsen.

Baukosten - Entwicklung Baukosten 2022

Bauen bleibt auch zukünftig teuer

Somit muss auch in Zukunft weiterhin mit hohen Baukosten gerechnet werden. Neben steigenden Materialkosten und Lohnsteigerungen wird auch der Anstieg der Bauzinsen dazu beitragen. Es zeichnet sich schon jetzt ab, dass die Preise selbst bei einer Entspannung der Materialengpässe nicht wieder vollständig auf das Vorkrisenniveau sinken werden.