10 Tipps zur Immobilienfinanzierung

Der Kauf einer eigenen Immobilie ist der Traum vieler Menschen. Eine Immobilienfinanzierung ermöglicht es, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen. Und dank der seit Jahren bestehende Phase historisch niedriger Zinsen war es für Immobilienkäufer noch nie so günstig wie jetzt, ein Immobiliendarlehen aufzunehmen. Doch wer nachlässig kalkuliert und nicht sorgfältig finanziert, geht hohe Risiken ein. Unsere 9 Tipps zur Immobilienfinanzierung helfen Ihnen dabei, den Durchblick zu behalten.

1. Erst Finanzierung, dann Kaufvertrag

Bevor Sie den Kaufvertrag für Ihre Immobilie unterschreiben, setzen Sie Ihre Unterschrift unter Ihre Finanzierung. Im besten Fall vereinbaren Sie innerhalb von zwei Wochen nach Abschluss der Finanzierung einen Termin beim Notar zur Unterschrift des Kaufvertrages. Sollte der Kaufvertrag dann nicht zustande kommen, können Sie innerhalb einer zweiwöchigen Widerrufsfrist für den Darlehensvertrag ohne Probleme vom Kauf zurücktreten.

2 . Eigenkapitel prüfen

Prüfen Sie vorab, ob Sie genug Eigenkapital haben, um die gewünschte Immobilie zu kaufen. Es empfiehlt sich, mindestens die Kaufnebenkosten durch das Eigenkapital abzudecken. Je mehr Eigenkapital Sie in die Finanzierung einbringen, desto günstiger wird diese.

Als Eigenkapital zählen unter anderem Bausparverträge, Termingelder, Aktien, Sparbücher oder Fondssparpläne. Wichtig: Geben Sie nicht Ihr komplettes Eigenkapital für die Finanzierung aus. Planen Sie noch etwas finanziellen Puffer für Einrichtung, Umzug, usw. ein.

Immobilienfinanzierung

3. Erwerbsnebenkosten beachten

Neben dem Kaufpreis sind weitere Nebenkosten beim Immobilienkauf zu berücksichtigen. Neben der Grunderwerbssteuer fallen Kosten für den Notar sowie den Grundbucheintrag an. Hinzu kommen eine Maklercourtage für die Vermittlung der Immobilie sowie mögliche Finanzierungskosten. Je nach Immobilie müssen möglicherweise auch zusätzlich Kosten für Modernisierung oder Renovierung mit eingeplant werden.

4. Zinsen und Tilgung kalkulieren

Die Faustregel für die Berechnung der monatlichen Belastung lautet: (Nominal-)Zins plus 1 Prozent Tilgung durch 12 Monate. In Niedrigzinsphasen, wenn Geld zu geringen Zinsen zu haben ist, lohnt es sich, die Tilgung zu erhöhen.

5. Wohngeld und Rücklage berücksichtigen

Auch wenn Sie sich endlich den Traum vom Eigenheim erfüllt haben und keine Miete mehr zahlen müssen, wohnen Sie trotzdem noch nicht kostenlos. So fällt bei einer Eigentumswohnung monatlich Hausgeld an. Sie müssen außerdem eine Rücklage für Instandsetzungen bilden. Letztere kommen auch im Falle eines Hauskaufs (zusätzlich zu den Nebenkosten wie Strom, Gas und Müllentsorgung) auf Sie zu.

6. Belastung durchrechnen

Inklusive der Nebenkosten sollte die monatliche Belastung nicht mehr als 40 Prozent Ihres Nettoeinkommens betragen. Dabei werden das 13. und weitere Monatsgehälter nicht berücksichtigt. Wenn zwei Einkommen zur Verfügung stehen, sollten Sie beachten, dass ein Gehalt zeitweise wegfallen kann, zum Beispiel durch die Geburt eines Kindes.

7. Zuschüsse vom Staat beanspruchen

Erkundigen Sie sich, ob Sie einen Anspruch auf öffentliche Förderung haben. So bietet beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) diverse Förderprogramme an. Ihr Finanzdienstleister kann Sie zu weiteren Möglichkeiten in Ihrem Bundesland beraten.

8. Richtige Zinsbindung wählen

Wenn das Zinsniveau niedrig ist, empfiehlt es sich, eine möglichst lange Zinsbindung zu wählen. So sichern Sie sich die niedrigen Zinsen für einen langen Zeitraum und verschaffen sich damit Planungssicherheit.

Gut zu wissen: Der Gesetzgeber hat jedem Kreditnehmer ein Sonderkündigungsrecht nach zehn Jahren eingeräumt. Dauert Ihre Zinsbindung also länger als zehn Jahre, dürfen Sie zu jeder Zeit mit einer Frist von sechs Monaten kündigen.

9. Sondertilgung vereinbaren

Damit Sie Ihren Kredit je nach Lebenslage schneller abbezahlen können, sollten Sie Sondertilgungen vereinbaren. Inzwischen haben fast alle Banken und Finanzinstitute Sondertilgungen von fünf Prozent standardmäßig im Angebot. Außerdem gewähren viele Anbieter Tilgungsänderungen von ein bis fünf Prozent.

10. Mehrere Angebote einholen

Holen Sie sich am besten mehrere Angebote von unterschiedlichen Anbietern ein und vergleichen Sie diese. Um einen Vergleich zu ermöglichen, müssen die Konditionen, sprich Zinsbindung, Tilgungshöhe und Darlehenssumme, immer gleich sein. Die Anfrage über einen Finanzvermittler erleichtert Ihnen den Vergleich.